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Konzepte

Kernflächenkonzept Hessen-Forst (2010 ff.)
Das Kernflächenkonzept von Hessen-Forst wurde im Rahmen der 2010 erstellten Naturschutzleitlinie entwickelt und beruht auf der Hotspot-Strategie des britischen Ökologen Norman Myers. Diese Strategie sagt aus, dass Maßnahmen zur Sicherung einer hohen Biodiversität und natürlicher Prozessabläufe am effektivesten dort umzusetzen sind, wo noch mehr oder weniger intakte Biodiversitätszentren vorhanden sind (NLL 2010). 'Insgesamt soll die mit einem Hotspot-Konzept einhergehende räumliche Schwerpunktsetzung wesentich dazu beitragen, die Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen im Wald und ihre Vereinbarkeit mit forstwirtschaftlichen Anforderungen zu optimieren' (NLL 2010). Bestandteile des Kernflächenkonzeptes sind bestehende Prozessschutzflächen (z.B. Nationalpark Kellerwald, 31 hessische Naturwaldreservate), Waldbiotopflächen aus der hessischen Biotopkartierung, Laubholzbestände der Alters- und Zerfallphase, Standorte der Extreme, Zentren der Artenvielfalt, bstehende Altholzinseln und Wald außer regelmäßigem Betrieb. In den ausgewählten Kernflächen, die unter Beteiligung auch der HGON abgegrenzt wurden, findet keine weitere forstliche Nutzung statt. Im Burgwald sind derzeit 484,7 ha der Waldfläche als Kernflächen ausgewiesen (weitere Informationen auf der Homepage des Hessischen Umweltministeriums).

Bilder einer Landschaft (2003)
Eine Ausstellung zu Bildern der Burgwaldlandschaft und zu den Projekten der HGON im Burgwald wurde in einem Ausstellungsführer dokumentiert, den Sie hier herunterladen können: Bilder einer Landschaft [4.888 KB]

Faunistisches Artenschutzkonzept Burgwald (2000-2002)
Ergänzend zum Entwicklungskonzept, das sich überwiegend auf Lebensräume stützt, wurde mit Unterstützung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt ein regionales faunistisches Zielartenkonzept inkl. Maßnahmenvorschlägen erarbeitet. Dieses Maßnahmenkonzept dient als Grundlage für die Meldung des Burgwalds als NATURA 2000-Gebiet. Das Konzept wurde unter dem Titel Regionale Verantwortung für Arten und Lebensräume. Faunistisches Zielartensystem und NATURA2000 in der Region Burgwald im Jahrbuch Naturschutz in Hessen (2002) bzw. von Michael Altmoos, Ursula Mothes-Wagner und Gerhard Wagner [932 KB] in den Naturkundlichen Jahresberichten veröffentlicht.

Wege in den Wald (1995-1996)
Ein Konzept für die Bereicherung von erlebnisarmen Landschaftsausschnitten im Umfeld der Dörfer als Pilotprojekt zur Ausbildung und Stärkung von Motivation, Eigeninitiative und Selbstverantwortung der Bürger bei der Entwicklung ihres Lebensraumes. Hintergrundinformationen [1.130 KB] finden Sie in einem Artikel aus den Naturkundlichen Jahresberichten.

Naturschutz- und Entwicklungskonzeption Burgwald (1980-1995)
Um die besondere Vielfalt zu erhalten, haben HGON und Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald 1995 ein Konzept für den Schutz des Naturraumes erarbeitet, das sich in in drei unterschiedliche Entwicklungszonen gliedert und an einem landschaftlichen Leitbild orientierte Ziele sowie Maßnahmenvorschläge enthält. Eine Langfassung des Konzeptberichts kann bei uns angefordert oder eine Kurzfassung [458 KB] heruntergeladen werden. Als Folge dieser Aktivitäten wurde im Burgwald ein 3-Zonen-Konzept aus Naturschutzgebieten, 'verschärftem' Landschaftsschutzgebiet als Pufferzone und ein umgebendes Landschaftsschutzgebiet 'normaler' Prägung vom Hessischen Umweltministerium ausgewiesen. Im Zuge der Auflösung der hessischen Groß-Landschaftsschutzgebiete wurde dieses 3-Zonen-Konzept ohne Not aufgegeben und der Schutz des Burgwlds über die NATURA 2000-Richtlinie der EU geregelt.

Altholzinselprogramm im hessischen Staatswald auf Anregung der HGON(1970-2000)
Das Altholzinselprogramm wurde vor gut 25 Jahren auf Anregung der HGON durch das damalige Hessische Ministerium für Landesentwicklung, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten gestartet und in der Folgezeit durch die Forstverwaltung mit Begleitung durch die örtlichen Mitglieder der HGON umgesetzt. Anlass für die Aktivitäten der HGON war der in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts stattfindende verstärkte Holzeinschlag in älteren Buchenbeständen mit dem Ziel, langsam wachsende Laubholzbestände durch schneller wachsende Nadelholzbestände abzulösen. Alte Buchen sind jedoch für eine Vielzahl von Tieren zwingende Voraussetzung für deren Existenz in unseren Wäldern. Ziel des Altholzinselprogramms war und ist es noch heute, die alten Buchen erst in einem Alter von 240 statt 140 Jahren zu ernten, um so insbesondere Großhöhlenbewohnern wie dem Schwarzspecht oder den Folgenutzern Dohle, Hohltaube, Rauhfusskauz (dem 'Wappentier' des Burgwalds), Fledermäusen, Hornissen, Wildbienen u.v.a. einen Lebensraum zu bieten. Ohne alte Buchen und den Quartiermeister Specht wäre unser Waldökosystem deutlich ärmer.

Derzeit bestehen in Hessen 958 Altholzinseln mit einer Gesamtfläche von 1708 ha, von denen sich ca. 69 % in staatlichem und ca. 31 % in kommunalem Eigentum befinden. Bei einer Durchschnittsgröße von ca. 1,78 ha nehmen die Altholzinseln 0,19 % der Hessischen Waldfläche ein. Das Durchschnittsalter der Buchen auf diesen Flächen beträgt 173 Jahre, das der Eichen 168 Jahre. Das Alter liegt damit deutlich über dem ehemaligen Umtriebsalter von 140 Jahren. Dass nur 0,19 % der hess. Waldfläche ca. 10 % der hessischen Schwarzspechtpopulation als Lebensraum dienen, zeigt die wichtige Funktion des Insturments Altholzinsel im Waldnaturschutz. Eine auf Anregung der HGON im Jahr 2000 durchgeführte Pilotstudie zur Statusüberprüfung von Altholzinseln in ausgewählten Forstämtern des Burgwalds, der Rhön und des Spessarts zeigte, wie wichtig dieser Baustein des Naturschutzes im hessischen Wald ist. Im Verbund mit anderen Konzepten/Maßnahmenbilden die Altholzinseln wichtige Knoten in der Vernetzung von Waldlebensräumen und tragen wesentlich zum Erhalt der Waldlebensgemeinschaften bei.


Eine chronologische Übersicht unserer Aktivitäten im Großprojekt finden Sie hier: HGON-Naturschutzaktivitäten Burgwald [190 KB]

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